Jens Liebelt FileMaker Consulting - FM4Web CMS für FileMaker

FileMaker Pro Einschätzung Kritik

FileMaker Pro Datenbank

FileMaker Pro 11 / Advanced

© FileMaker Pro Website

FileMaker Pro 11 / Advanced

Die FileMaker Pro Datenbank gehört ohne Frage zu einer der beliebtesten Datenbanken. FileMaker Pro orientiert sehr stark an den Bedürfnissen der Endbenutzer und weniger an den Anforderungen der klassischen Entwickler von Datenbanken Anwendungen. Das FileMaker Pro Konzept macht es Einsteigern sehr leicht eine gebrauchsfertige Datenbank zu erstellen. Erfahrungen im Umgang mit Datenbanken allgemein sind von Vorteil aber keine Voraussetzung.

Top

FileMaker Pro Konzept

FileMaker Pro unterscheidet sich von anderen Datenbanken durch eine sehr einfache Felddefinition. Die Feldtypen sind auf die grundsätzlichen Datentypen reduziert, ich sage ausdrücklich nicht beschränkt.

Top

FileMaker Pro kennt folgende Datentypen

Text, Zahl, Datum, Zeit, Zeitstempel, Medien, Formel und Statistik. Eine weitere Spezifikation des Datentypes wie bei klassischen SQL Datenbanken ist nicht notwendig. (SQL Datenbanken verlangen beispielsweise beim Feldtyp Text eine Vorgabe für die Textlänge, oder beim Feldtyp Zahl eine Vorgabe für den Zahlentyp « integer, double, float »)

Wurde das Datenfeld in FileMaker Pro erstellt, können Optionen für das Datenfeld eingestellt werden. FileMaker Pro bietet hier vier Bereiche ( automatische Eingabe; Überprüfung, Speicher, Furigana ) für Optionen.

Für jedes FileMaker Pro Datenbankfeld kann ein Kommentar hinterlegt werden. Das mag erstmal etwas banal klingen, ist es aber nicht. Die Funktion des kommentieren von Datenfeldern sowie die Gruppierung von Scripten in Ordnern ist eine von mir und vielen anderen geforderte Verbesserung in FileMaker Pro. Wenn Sie mit FileMaker Pro komplexere Datenbanken erstellen, haben Sie sehr schnell Hunderte von Datenfeldern, damit Sie auch nach einem Jahr noch wissen, was Sie mit dem jeweiligen Feld bezwecken wollten, sollten Sie es kommentieren.

Top

FileMaker Pro Tabellen und Beziehungen

FileMaker Pro organisiert die Datenverwaltung in Tabellen. Sie erstellen für logische Datengruppen jeweils eine Tabelle. Wenn Sie eine Datenbank zur Verwaltung Ihrer Geschäftsadressen planen, würden Sie zum Beispiel eine Tabelle für die Firmen und eine weitere Tabelle für die Ansprechpartner erstellen. Beide Tabellen werden anschließend über ein Schlüsselfeld nach dem Anker / Boje Prinzip in Beziehung zueinander gestellt.

Top

FileMaker Pro arbeiten im Ansichtsmodus

Zur Anzeige von Daten kennt FileMaker Pro vier Ansichtsmodi. Den Blättermodus zum Eingeben und Editieren von Daten, den Layoutmodus zum Gestalten der Datenmasken, den Suchenmodus zum Suchen von Datensätzen und den Seitenansichtsmodus der eine Druckvorschau abbildet.

Top

FileMaker Pro basiert auf Layouts

FileMaker Pro basiert auf sogenannten Layouts (Masken). Für jede neu erstellte Datenbanktabelle wird automatisch ein Layout erstellt. Im Ansichtsmodus Layout gestalten Sie die Optik und platzieren die verfügbaren Datenfelder Ihrer FileMaker Pro Datenbank. In diesem Modus können Sie die Darstellung der Datenfelder editieren (Schriftfarbe, Schriftart, Schriftgröße, Rahmen etc.), Sie haben zusätzlich die Möglichkeit die Feldeigenschaften zu beeinflussen. Als Feldeigenschaften gelten: Einblendliste, Einblendmenü, Optionsfelder, Makierungsfelder, Einblendkalender und vertikaler Rollbalken (gemeint ist eine Scrollbar für Textfelder). FileMaker Pro bietet für die Datentypen Zahl, Datum und Zeit weitere Formatierung für die Darstellung des Feldes im Layout an. Sie können FileMaker Pro damit anweisen das Datum in der von Ihnen gewünschten Form anzuzeigen oder das Zahlenformat entsprechend Ihren Wünschen zu formatieren.

Sie können im FileMaker Pro Layoutmodus auch statischen Text hinzufügen zum Beispiel für Erläuterungen, Überschriften und derengleichen. FileMaker Pro bietet Ihnen zusätzlich die Möglichkeit Grafiken in Ihrem Layout zu platzieren, unterstützt werden dabei alle gängigen Dateitypen. Wenn Sie immer wieder die gleiche Grafik (Logo) verwenden, können Sie diese auch in einem FileMaker Pro Medienfeld mit der Option «Global speichern». Damit erreichen Sie zum einen eine Reduzierung des Speicherbedarfs zu anderen können Sie das Logo sehr leicht austauschen und haben dann gleichzeitig alle Layouts, in denen das Logo platziert wurde, aktualisiert.

Der Layoutmodus gehört sicherlich zu den Stärken von FileMaker Pro und hebt sich damit deutlich von anderen Anwendungen ab. Optisch ansprechende Datenbanken macht man eben mit FileMaker Pro.

Top

FileMaker Pro suchen von Datensätzen

Jede Datenbank wird gebraucht, um im Arbeitsalltag Informationen zu suchen. FileMaker Pro hat hier schon seit der ersten Version ein sehr einfaches Konzept. Der Suchenmodus erlaubt Ihnen im aktuellen Layout die Felder mit Ihren Suchbegriffen auszufüllen und anschließend den Knopf Suchen zu drücken, und schon sind die gewünschten Daten auf dem Bildschirm. In FileMaker Pro lassen sich ausgeführte Suchen speichern und können dann im Bedarfsfall wiederholt werden. FileMaker Pro bietet auch die Möglichkeit, komplexe Suchabfragen über mehrere Tabellen zu erstellen.

FileMaker Pro lässt beim Suchen von Datensätzen kaum noch Wünsche offen und die Handhabung ist deutlich einfacher als in reinen SQL Datenbanken.

Top

FileMaker Pro Import und Export von Daten

FileMaker Pro kennt für den Im- und Export von Daten die klassischen Filter wie tabulator- und kommagetrennte Textdatei sowie dbase Datenformat. Für Microsoft Excel sind sowohl das in Arbeitsmappen 95 - 2004 gebräuchliche xls Format und seit FileMaker Pro 10 auch das xlsx Format verfügbar. Das FileMaker Pro auch das eigene Datenformat importieren ist selbstverständlich.

FileMaker Pro kennt auch das XML Format für den Import von Daten. FileMaker Pro liefert dazu eine eigene xslt Datei. Eine entsprechende Aufbereitung, der XML Quelldatei ist, zwingend notwendig. Sie brauchen auf jeden Fall ein alles umschliessendes Root Tag. Der Export von XML aus dem FileMaker Pro gestaltet sich schwierig. FileMaker Pro schreibt hier viele, für andere Anwendungen überflüssige Tags. Das gilt aber nicht nur für FileMaker Pro, leider schreiben die wenigsten Anwendungen eine «einfache» XML Ausgabedatei.

Wenn der XML Import und Export für Sie wichtig ist, sollten Sie auf jeden Fall weitere Literatur zurate ziehen, die FileMaker Hilfe ist da eher dürftig. Grundsätzlich funktioniert der XML Import und Export im FileMaker Pro.

Top

FileMaker Pro Aufgaben automatisieren

FileMaker Pro hat eine eigene Scriptsprache, wobei Sprache eigentlich schon zuviel gesagt ist. Der FileMaker Pro ScriptMaker bietet eine breite Palette von Anweisungen, die, vereinfacht ausgedrückt, in Form einer sequenziellen Verarbeitung aneinandergereiht werden. Mit dieser Art von Scripten kann der ungeübte Anwender aber sehr wohl ein Teil seiner Aufgaben automatisieren.

Der eben beschriebene sequenzielle Scriptaufbau stimmt mit der Wirklichkeit nicht überein. FileMaker Pro bietet schon etwas mehr, aber das wäre ein eigner Artikel zum Thema ScriptMaker im FileMaker Pro und sprengt den Rahmen einer Einschätzung und Kritik.

Top

FileMaker Pro erweitern mit Plugins

Es gibt eine ganze Reihe von Plugin Erweiterungen zu FileMaker Pro. Die Palette reicht von Barcode Erkennung bis zu Betriebssystemkontrolle. Google bietet dafür sicherlich Tausende von Suchergebnissen. Unsere eigene FileMaker Pro Extension ist kein Plugin sondern eine systematische Erweiterung des FileMaker Pro für den Einsatz in unseren Polaris Web-Komponenten System 3.x sowie für die Kommunikation mit Internet Datenbanken.

Top

FileMaker Pro Kritik

Meine Kritik an dem FileMaker Pro richtet weniger an die Anwendung selbst. Die FileMaker Pro Datenbank gehört für mich zu den Besten der derzeit auf dem Markt der Desktop Datenbanken verfügbaren Produkte. Meine Kritik richtet sich an die inkonsequente Umsetzung von Produktneuerungen. Nehmen wir zum Beispiel das Element Registertab. Wenn ein solches Element in die Funktionsplatte aufgenommen wird, dann erwarte ich das sich das Element auch über eine Anweisung im ScriptMaker ansprechen lässt, zum Beispiel über eine so simple Anweisung wie «gehe zu Register» Name xy. Oder die schöne Funktion «eigenes Dialogfeld», warum wird hier die verfügbare Anzahl der Eingabefelder im Dialog auf drei Felder begrenzt und warum ist es nicht möglich mehrzeilige Textbereiche zur Verfügung zu stellen. Technische Einschränkungen können dafür wohl kaum herhalten. Mag sein das FileMaker hier Rücksicht auf den Markt der Plugin Entwickler nimmt.

Allgemein ist der Zyklus für Produktupdates viel zu kurz. Mir wäre lieber es kämme nur alle zwei bis drei Jahre ein neues Update und dann bitte mit Fehlerbehebungen, mehr Performance und letztlich ausgereiften Funktionen. Das ist sicherlich kein FileMaker spezifisches Problem, unter diesen schnellen Produktupdates leiden eine ganze Reihe von Softwareprodukten.

Eine weitere Kritik am FileMaker Pro entspringt meinem Anspruch als Entwickler an ein Datenbankprodukt. Zugegeben, FileMaker Pro ist in erster Linie ein Anwender orientiertes Produkt und eine keine klassische Entwickler Datenbank. Trotzdem denke ich, dass man das Potential von FileMaker Pro deutlich besser ausbauen könnte, wenn es endlich eine Überarbeitung des ScriptMaker gäbe. Mein Wunsch wäre den bisherigen ScriptMaker so bestehen zu lassen und zusätzlich einen ScriptEditor zur Verfügung zu stellen, der sich dann deutlich mehr an den heutigen Anforderungen eines Softwareentwicklers orientiert. FileMaker Pro hat das Potential auch hier neue Wege zu gehen.

Jens Liebelt
FileMaker Pro Anwender seit Version 2.0 (3 Disketten 1,4 MB + 1 Diskette Schweizerdeutsch)

Top